Unsere Mission
Das Ziel des Sonderforschungsbereich (SFB) 1526 "Pathomechanismen Antikörper-vermittelter Autoimmunerkrankungen (PANTAU): Erkenntnisse durch Pemphigoiderkrankungen" ist es unser Verständnis wie pathogene Autoimmunität entsteht zu erweitern und hierdurch neue Strategien für die frühe Diagnose und gezielte Therapie von Autoimmunerkrankungen zu entwickeln.
Warum ist es wichtig Autoimmunerkranungen zu erforschen?
Autoimmunerkrankungen (AE) sind chronisch-entzündliche Erkrankungen, die in Industrieländern ca. 8% der Bevölkerung betreffen. Wie AE entstehen ist nur unzureichend verstanden und nach aktuellen Konzepten die Folge einer durch bestimmte genetische und nicht-genetische Faktoren fehlgeleiteten Immunantwort gegen körpereigene Strukturen. Derzeitige Therapien für AE sind nur teilweise wirksam, basieren meist auf unselektiver Hemmung des Immunsystems und sind mit schweren Nebenwirkungen verbunden (z.B. einer erhöten Anfälligkeit von Infektionskrankheiten). Ein besseres Verständis über die Prozesse die zu einer AE führen, würde es ermöglichen spezifische Therapiemethoden zu entwickeln, die gezielt die Ursachen der AE bekämpfen und das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen gering halten.
Erkenntnisse durch Pemphigoiderkrankungen
Pemphigoiderkrankungen (PE) sind eine Gruppe prototypischer, Antikörper-vermittelter AE, die sich an Haut und Schleimhäuten manifestieren. Hierbei binden Antikörper an Bestandteile der Haut in der dermo-epidermalen Junktionszone (Abbildung 1) und lösen eine Entzündungsreaktion aus, welche das Gewebe zerstört und zur charakteristischen Blasenbildung führt. PE stellen eine wachsende gesundheitliche Belastung dar, betreffen insbesondere Menschen im höheren Alter und weisen eine stark steigende Inzidenz sowie hohe Sterblichkeit auf, u.a. durch die Nebenwirkungen der immunsuppressiven Therapie.
Was macht Pemphigoiderkrankungen zu prototypischen Antikörper-vermittelten Autoimmunerkrankungen?
Zum einen sind die Autoantigene von PE molekular gut charakterisiert und die direkte Ursache-Effekt-Beziehung zwischen Autoantikörpern und Entstehung der Erkrankung ist gut dokumentiert. Zum anderen ermöglicht die entstehende Entzündung an der Körperoberfläche, ablaufende Prozesse leicht zu beobachten und in Experimenten zu manipulieren. Darüber hinaus existieren gut etablierte präklinische Maus-Modelle und eine große Patientenkohorte, was es ermöglicht schnell zu überprüfen, ob die aus präklinischen Studien gewonnenen Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragbar sind.
Zusammen machen diese Eigenschaften PE zu hervorragenden Beispielerkrankungen um zu entschlüsseln wie AE entstehen und neue Therapiemethoden für Ihre Behandlung zu etnwickeln.